So düngen wir unser Biogemüse
Gründüngung: Pflanzennahrung aus Sonne und Luft und Wasser
E
igens zur Pflanzen-und Bodenlebenversorgung sowie zum Humusaufbau bauen wir Leguminosen an. Diese Pflanzen sammeln mit Hilfe von Knöllchenbakterien den Stickstoff, aus der Luft (78,09 vol% und 75,53 % Gewichtsanteil).
Die Knöllchenbakterien dringen in die Wurzeln der Leguminosen ein. Sie ernähren sich von den Assimilaten der Pflanze. Im Tausch dafür liefern sie der Wirtspflanze Stickstoff, den sie selbst direkt aus der Luft aufnehmen. Diese Lebensgemeinschaft ist eine Symbiose. Sie ermöglicht den Leguminosen die Besiedelung auch schlechter Standorte. Die Leguminosen sind für uns die Hauptstickstoffquelle. Eine weitere Stickstoffquelle sind freilebende Mikroorganismen (z.B.Azotobacter und Cyanobakterien). Die nichtsymbiotische Stickstoffbindung beruht auf der Fähigkeit einiger freilebender Mikroorganismen, Luftstickstoff zum Aufbau von körpereigenem Eiweiß zu verwenden.
Stickstoff:
Wir verwenden nur organischen gebundenen Stickstoff. Er wird langsam frei und verursacht bei Pflanzen und Bodenleben keine Schäden. Nach Möglichkeit versuchen wir unseren Stickstoffbedarf über Gründüngung zu decken.
Seit einigen Jahren verzichten wir auf den Einsatz von Handelsdüngern tierischen Ursprungs. Gemüsearten mit hohem Nährstoffbedarf, zB. die Hauptkulturen in den Gewächshäusern,werden mit Grünschnitt oder Silage gemulcht. Das Bodenleben wird dadurch sichtbar gefördert.
Phosphor:
Im Bio-Landbau sind nur Rohphosphate zugelassen. Diese dürfen bei Bedarf ausgebracht werden. Da im Öko-Landbau nicht auf Massenertrag gedüngt wird, reicht das natürliche Vorkommen im Boden meist aus.
Kalium:
Wir düngen nach Bedarf zu manchen Kulturen Kalimagnesia (Patentkali), ein wasserlösliches Salz, das aus den Resten einstiger Meere zurückblieb und jetzt aus großen Salzstöcken abgebaut wird. Kalium erhöht die Wasseraufnahme der Pflanzenzellen (durch eine Erhöhung des osmotischen Drucks) und sorgt für eine bessere Ausnutzung von Wasser und Nährstoffen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der Spaltöffnungen im Blatt und sorgt für eine bessere Frosttoleranz. Gerade bei Wintergemüsen, wie z.B. Rosenkohl, Grünkohl oder Winterporree, ist eine ausreichende Kaliversorgung wichtig, um einer Auswinterung vorzubeugen.
Kalzium (Kalk):
Kalzium wirkt dem Versauern der Böden vor. Weil Huminsäurebildung, Wurzelausscheidungen und saurer Regen den PH-Wert senken, streuen wir bei bedarf Kalk auf unseren Böden. Wir verwenden kohlensauren Magnesiumkalk aus dem Harz oder Kreidekalk aus der Gegend von Itzehoe oder Rügen.